Anders als Du und ich (§175)

Während Richard Oswald und Magnus Hirschfeld mit ihrem Film »Anders als die Anderen« 1919 ein Plädoyer gegen die Kriminalisierung von Homosexualität und den Paragrafen 175 schufen, wurde diese Botschaft in Veit Harlans Film »Anders als du und ich« im Jahr 1957 in ihr Gegenteil verkehrt. Wenn auch ein Produkt damaliger Zensurvorschriften, betont Harlan, der im Dritten Reich noch Protegé von Joseph Goebels war und sowohl für den antisemitischen Propagandafilm »Jud Süss«, als auch das NS-Durchhaltedrama »Kolberg« verantwortlich zeichnete, in seiner Arbeit eine »Unnatürlichkeit« von Homosexualität und hebt deren Strafbarkeit hervor.

In dieser Vorstellung werden sowohl Harlans Arbeit »Anders als du und ich«, als auch Ausschnitte aus Oswalds »Anders als die Anderen« gezeigt, von Dr. Sabine Schlegelmilch (Institut für Geschichte der Medizin, Universität Würzburg) eingeführt und im Anschluss im Hinblick auf den Kontext ihrer Entstehung kritisch diskutiert.

Referent*in Dr. Sabine Schlegelmilch

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Amt für Chancengleichheit
Heidelberg
, dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und dem Universitätsarchiv der Universität Heidelberg.

Teil der Veranstaltungsreihe Queer History.

Mi 19.06.2019
Beginn 19.00
Eintritt Frei

Im Karlstorkino Heidelberg
karlstorkino.de