Im letzten Jahr stießen wir in einer Dokuserie auf großartige Aufnahmen von stolzen LGBTQIA+ Menschen, die vor Jahren bereits vor uns marschierten – sie marschierten für sich selbst, genauso wie sie für uns marschierten. Wir sahen dort zwei Menschen, die ein Schild in der Hand hielten, auf dem alles stand. Alles, was wir in diesem Moment brauchten, und alles, was wir wissen sollten: WIR SIND ÜBERALL.
Erst dieses Jahr im Februar wurde der erste schwule Kuss heimlich in die Live-Sendung eines singapurischen Nachrichtensenders geschnitten, obwohl es offiziell immer noch verboten ist über queere Menschen zu berichten – wie auch in vielen anderen Regionen dieser Welt in der wir leben. Und wir leben. Ja – wir leben überall und wir sind so vielfältig wie man es sich kaum vorstellen vermag. Wir wünschten uns nur, die Gesellschaft hätte keine Ängste, sondern wäre davon begeistert. Unendliches Potenzial, wenn wir nur unser Leben authentisch in vollen Zügen leben könnten.
Obwohl es nicht die Aufgabe einer queeren Person ist, sich in jedem Lebensbereich, offen queer zu verhalten (Sicherheit geht vor), ist das Coming-Out doch immer noch eine der stärksten Aussagen, die eine LGBTIQ+ Person machen kann, da es uns die Scham und die Ängste nimmt, die uns beigebracht wurden. Ob wir uns outen oder es geheim halten, wir sind hier. Gesehen oder übersehen. Wir sind schwule Großeltern, nicht-binäre Ärzt*innen, lesbische Student*innen, asexuelle Kolleg*innen, queere Freund*innen, was auch immer. Denn WIR SIND ÜBERALL.
Im März diesen Jahres waren wieder Profi- und Amateurfotograf*innen aus der ganzen Welt aufgerufen, ihre Arbeiten zum Thema »We Are Everywhere« einzureichen. Ziel dabei ist, den Blick auf ein breites Spektrum von Queerness zu öffnen, besonders auch auf Queerness, die in außereuropäischen Gesellschaften gelebt wird.
Seit dem 6. Mai zeigt die Ausstellung »We Are Everywhere« die Arbeiten der elf Gewinner*innen aus mehr als 130 Einreichungen aus aller Welt. Die ausgezeichneten Projekte sind für mehrere Wochen im Kulturhaus Karlstorbahnhof, im Haus am Wehrsteg, im Rathaus und im öffentlichen Raum der Stadt Heidelberg, sowie in einer digitalen Dauerausstellung hier auf der Festival Webseite zu sehen.
Weitere Informationen und die Geschichten hinter den Projekten, finden sich auf den folgenden Seiten. Entdeckt mit uns warmherzige, persönliche Geschichten, kritische Ansätze, Porträts, politische Statements, abstrakte, wie humorvolle Konzepte.