JURY STATEMENT
Als queere Person alt zu werden, ist auch heute noch eine Errungenschaft. Das allein macht die Protagonist*innen zu Held*innen und Vorbildern für viele lgbtqia+ Menschen. Die Freude und Verspieltheit der Serie ist eine frische und dringend benötigte Tonalität der visuellen Repräsentation queerer älterer Menschen.
THE ART OF AGING QUEER
Arianne Clément lässt in ausgedehnte, berührende Begegnungen mit ihren Protagonist*innen blicken, in denen sie mit Zeit und Sorgfalt gemeinsam und kollaborativ auf die Suche gegangen sind. Es ging darum herauszufinden, wie für die Protagonist*innen die eigene Schönheit sichtbar gemacht werden kann, aus einem wohligen Gefühl heraus, nicht in kalter Ablichtung. Wie wollen, nicht sollen, nicht können, sondern wirklich wollen sie Repräsentation kreieren. The Art of Aging Queer zeigt sechs ältere queere Protagonist*innen in reduzierten schwarz weiß Fotografien, fünf vor flächigem schwarzen Hintergrund, vier in leicht ausgestaltetem Setting, mit sanftem Lichtspiel oder verspielt auf dem Sofa. Das Licht fällt zentral, die meist nackte oder leicht bekleidete Haut der Menschen strahlt uns entgegen.
BIOGRAFIE
Nach ihrem Master-Abschluss mit Auszeichnung in Dokumentarfotografie an der University of the Arts London reiste Arianne Clément und widmete sich humanitären Projekten. Heute fokussiert sie sich in ihrer Arbeit vor allem auf die Darstellung älterer Menschen. Ihre berühmten Senior*innenporträts wurden national und international ausgestellt und mit zahlreichen Preisen, Stipendien und Ehrungen ausgezeichnet, die vor allem die Sensibilität und Kühnheit ihrer Arbeit und die einzigartige Verbindung, die sie zu ihren Modellen herzustellen versteht, widerspiegeln. Ihre Bilder und Geschichten wurden in großen Zeitungen und renommierten Zeitschriften auf der ganzen Welt veröffentlicht und ihre Arbeit stieß online auf begeisterte Resonanz.