Toleranz ist scheiße!
– Was müssen wir uns eigentlich gefallen lassen und was nicht?
Beim Thema Toleranz hört für viele der Spaß auf. So haben es lesbische, schwule und queere Menschen, Menschen mit diversem kulturellen Hintergrund, mit trans*- und inter*-Identitäten, People of Colour und auch behinderte Menschen satt ständig dem Wohlwollen und der Arroganz der so genannten „Mehrheitsgesellschaft“ ausgesetzt zu sein und auf deren „Toleranz“ zu hoffen.
„Was muss man akzeptieren? Was nicht? Was Toleranz bedeutet, dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Manche sagen Ertragen, andere meinen Akzeptieren.“
(ARD Themenwoche 2015)
Die Fragen, die sich minorisierte Gruppen im gesellschaftlichen Diskurs um Toleranz stellen, sind ganz anders zu beantworten:
- Müssen wir es uns eigentlich gefallen lassen, dass unsere Körper, unsere Lebensweisen, unsere Jobs, unser Glaube, unsere sexuellen Vorlieben, unser Aussehen, unser ganzes Sein von Anderen beurteilt, verurteilt und als „nicht normal“ kategorisiert wird?
- Inwieweit wirken diese Mechanismen und Zwänge auch innerhalb unserer Communities?
- Was wären Möglichkeiten, dagegen anzugehen?
„Da, wo ich von einer Gesellschaft der Vielfalt, der Diversität spreche, sprechen manche von einer Gesellschaft der Toleranz und denken, wir meinten dasselbe. Ich aber möchte nicht toleriert werden.“ (Lena Gorelik)
- Aber was wollen wir dann?
Das soll mit folgenden Gästen diskutiert werden:
Michaela Schadeck, Vorstand der Individualhilfe für Schwerbehinderte (IS) e.V.
Tanja Sommer, Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V.
Leyla Jagiella, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Gegenwartskulturen, Universität Bayreuth und Mitglied des Liberal-Islamischen Bundes e.V.
Danijel Benjamin Ćubelić, schwarzweiss e. V. Heidelberg
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Moderation: Johannah Illgner, Feministisches Netzwerk Heidelberg