Lesbische* Lebenswelten meets Queer Festival

Frauenliebende* Frauen | Bodily Autonomies

Mo 12.06.23 – So 23.07.23

Beginn 16:00

Marstallcafé, Marstallhof 5, 69117 Heidelberg

Eintritt frei

Eine Kooperation des Forschungsprojekts „Zwischen Unsichtbarkeit, Repression und lesbischer Emanzipation – Frauenliebende* Frauen im deutschen Südwesten 1945 bis 1980er Jahre“ der Universitäten Heidelberg und Freiburg, mit dem Queer Festival Heidelberg und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Beteiligt sind zudem hei_INNOVATION und das Studierendenwerk. Gefördert wird die Ausstellung vom Field of Focus III der Universität Heidelberg. 

Eröffnung der Ausstellung „Mountain of A“ von „BODILY AUTONOMIES“ mit Fotografien von Margaret Liang (London), die im Juni und Juli exklusiv im Marstallcafé gezeigt werden.

Die Ausstellungseröffnung ist gleichzeitig die Kick-Off-Veranstaltung des Forschungsprojekts „Zwischen Unsichtbarkeit, Repression und lesbischer Emanzipation – Frauenliebende* Frauen im deutschen Südwesten 1945 bis 1980er Jahre“. Das Projekt ist an den Universitäten Heidelberg und Freiburg angesiedelt und wird in der Auftaktveranstaltung von Prof. Patzel-Mattern und Prof. Nolte vorgestellt. Anhand von Biographien lesbischer Frauen wollen sie ergründen, ob und inwiefern die Zeit nach dem Ende der NS-Diktatur als Umbruch für lesbische Lebenswelten zu sehen ist. Dabei werden sie sich der zeitlich drängenden Aufgabe widmen, Zeitzeugnisse lesbischer Frauen im Südwesten Deutschlands zu sichern. Sie sollen die Zeitspanne von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die frühen 1980er Jahre umfassen. Mehr zum Projekt.

Alle Termine der Veranstaltungsreihe:

Das Thema des diesjährigen Fotowettbewerbs des Heidelberger Queer Festivals ist „BODILY AUTONOMIES“. Hierfür wurden zehn Künstler*innen ausgewählt, deren Werke im Karlstorbahnhof, im Stadtraum Heidelberg und online gezeigt werden. Unter den ausgewählten Künstler*innen ist auch die in London lebende Künstlerin Margaret Liang. Ihre Fotografien, in denen sie sich mit Queerness, Körperbildern und Stereotypen auseinandersetzt, werden ab dem 12. Juni 2023 im Heidelberger Marstallcafé gezeigt. 

Mo, 12.6. 16 Uhr: Eröffnung mit zugeschalteter Künstlerin und Vorstellung des Projektes von Prof. Patzel-Mattern und Prof. Nolte, moderiert vom Amt für Chancengleichheit.

 

Mo, 26.6. 16 Uhr: Ausstellungsbegehung mit Dominik Eckel (Kunstgeschichte): „Männlichkeiten hinterfragen: Künstlerische Selbstbildnisse mit/ohne Maskulinität“

Vor den Werken von Margaret Liang diskutieren wir, welche Rolle Maskulinität auch schon in früheren Selbstdarstellung von Künstler:innen gespielt hat und ob das unseren Blick auf die Fotografien von Liang und auf Maskulinität im Allgemeinem verändern kann.

Kurzbio: Dominik Eckels ist Kunsthistoriker und akademischer Mitarbeiter an der Universität Heidelberg. Seine Interessen umfassen die Nachkriegsabstraktionen, Bezüge zwischen Tanz und Kunst sowie queer und dis_ability art history.

 

Mo, 10.7. 16 Uhr: Ausstellungsbegehung mit Dr. Corinna Assmann (Anglistik): „Ein intersektionaler Blick auf queere Körperpraktiken“

Die Fotoserie von Margaret Liang lädt uns zu einem intersektionalen Blick auf queerness ein, der verdeutlicht, wie eng verwoben Konstruktionen von Geschlecht mit Formen der Rassifizierung sind. So werden wir als Betrachtende angeregt zu fragen, wie diese Normen durch Körperpraktiken und Körperperformanzen verwirklicht, aber auch – wie in den Fotos der Künstlerin – potentiell durchbrochen und ausgehebelt, werden. Der Vortrag greift dabei das Motiv des Sports auf, welches das Zusammenspiel von Normierungsmechanismen auf der einen Seite und Handlungsspielräumen auf der anderen veranschaulicht.

 

So, 23.7. 16 Uhr: Abschlussveranstaltung mit Dr. Frederike Schneider-Vielsäcker (Sinologie): „Queeres Leben in sinophonen Kulturen – Eine Frage nach Selbstbestimmung“

Was bedeutet Queersein in sinophonen Kulturen? Während im Mai 2019 Taiwan als erstes Land in Asien die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hat, schützt die Regierung in der Volksrepublik China queere Menschen weiterhin nicht vor Diskriminierung. Obwohl queeres Leben mittlerweile an vielen Orten sichtbar ist, spüren queere Menschen jedoch aufgrund von konfuzianischen Werten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung noch immer häufig Gegenwind. Wie selbstbestimmt, sicher und erfüllt leben queere Menschen also tatsächlich in der Volksrepublik China, Taiwan und Hongkong? Der Vortrag führt in die Lebenswelten abseits der Heteronormativität in sinophonen Kulturen ein und zeigt zahlreiche Repräsentationen aus Film, Kunst und aktivistischen Aktionen. 

Kurzbio: Frederike Schneider-Vielsäcker ist Sinologin. Ihre Forschung beschäftigt sich mit Gender in der gegenwärtigen chinesischen Science-Fiction-Literatur und erkundet Queerness und Feminismus in China und Taiwan.