Ihr Lieben,
statt die Inhalte des diesjährigen Queer Festivals Heidelberg zu verkünden, sind wir heute gezwungen das Festival in seiner bisherigen Form für das Frühjahr 2020 abzusagen.
Für das 12. Queer Festival Heidelberg hatten wir im gesamten Monat Mai wieder ein vielfältiges Programm mit Konzerten internationaler Künstler*innen, Clubnächten, Filmen, Workshops, politischen Talks und vielem mehr zu den Themenfeldern sexueller und geschlechtlicher Vielfalt geplant. Neben dem diesjährigen Schwerpunkt auf Trans*personen und queeren Frauen*, sollte es auch zum ersten Mal ein Kinder- und Jugendprogramm geben. Es ist traurig, dass das alles so nun leider vorerst nicht stattfinden kann.
Wir werden uns aber nicht erst 2021 wiedersehen. Gerade jetzt denken wir an queere Menschen in Isolation mit nicht-akzeptierenden Familien, an queere Geflüchtete in sozialer Isolation, auf denen nun zusätzlicher Druck und Einsamkeit lasten. Verbündete werden mehr denn je gebraucht, deshalb bitten wir alle, weiterhin freundlich, liebevoll und großzügig zu sein.
Unsere Priorität besteht jetzt darin zu prüfen, wie wir die LSBTTIQ+ Community in den kommenden Monaten unterstützen und zusammenbringen können. Sobald es uns möglich ist, werden wir mit Events und Veranstaltungen wieder für Vielfalt und queeres Leben in der Stadt sorgen. Wir halten dazu auf unseren Seiten auf dem Laufenden.
Und einige gute Nachrichten gibt es auch schon jetzt:
Für zahlreiche Konzerte gibt es bereits geplante Nachholtermine in diesem Jahr!
Noch bis zum 12. April läuft derzeit außerdem unser internationaler Fotowettbewerb zum Thema „Breaking Gender Stereotypes“. Eine hochkarätig besetzte Jury wählt aus allen Einreichungen, zehn Fotostrecken aus. Diese werden ab 02. Mai auf unserer Webseite ausgestellt. Erstmals wird die Ausstellung ab Anfang Mai zudem überall in Heidelberg durch Plakate im öffentlichen Raum zu sehen sein. Wir danken dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg sehr herzlich für die Unterstützung und Ermöglichung dieses Projekts.
Gerade in der jetzigen Zeit ist queere Sichtbarkeit wichtig, wenn keine Demonstrationen und Veranstaltungen stattfinden können, keine Safe Spaces geöffnet sind und viele Beratungsangebote ausfallen müssen. Wir glauben fest daran, dass wir durch unseren starken Zusammenhalt auch diese Herausforderung bewältigen und einen gemeinsamen Weg nach vorne finden. Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei der LGBTTIQ+ Community, der Stadt Heidelberg, allen voran Bürgermeister Wolfgang Erichson und dem Amt für Chancengleichheit.
Wir sind immer noch hier, wir sind immer noch queer und ihr seid nicht allein.
Dominic Hauser und Martin J.V. Müller