Ausstellung: Robyn Day
Nobody Knows That You Are Gay – “Niemand weiß, dass du schwul bist” ist ein imaginäres Archiv der Geschichte von Queers. Robyn Day interessiert sich nicht für Fotografien als Materialisierung von Erinnerung, sondern für “die Erinnerung” physischer Substrate selbst. Dabei schafft Day anachronistische Porträts von alternativen Filmformaten und bearbeitet deren Oberfläche in analogen und digitalen Prozessen. Die ästhetischen Effekte sollen die queere Geschichte nachahmen – persönliche Geschichten, die zeitlos sind. Da die Bilder nicht datiert werden können, werden sie scheinbar verworfen, nur um dann wiederentdeckt und neu interpretiert zu werden. Durch den Akt ein Archiv zusammenzustellen, formt sich eine performative Identität, die lange verleugnet oder verborgen wurde. Anders ausgedrückt: Nobody Knows…ist selbst ein Prozess, der das Archiv verändert. In ihrer Arbeit untersucht Day mit konzeptioneller und dokumentarischer Fotografie die Fragwürdigkeit von Identitätskategorien, Gender Fluidity, Sexualität und Sex. Day ist dabei forschungsorientiert und von der Queer-Theorie geprägt.