Der 21-jährige Bruno und seine nur 15 Jahre ältere Mutter Toni haben eine starke symbiotische Beziehung. Nichts und niemand hat Platz im chaotischen Leben der beiden – sie arbeiten sogar zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Als Tonis neue Partnerin Hannah in den gemeinsamen Bungalow zieht, steht das Verhältnis vor einer Zerreißprobe: Zum ersten Mal muss Bruno die Aufmerksamkeit seiner Mutter mit einer anderen Person teilen. Aus dem gemeinsamen Bett verdrängt, erkennt er, dass sein bisheriges Verantwortungsgefühl für Toni eine größere Last ist als gedacht – und dass die erdrückende Liebe seiner Mutter ihn an seinem eigenen Leben hindert.
Halb rekonstruiert, halb imaginiert, erzählt Theo Montoya in seinem Regiedebüt „Anhell69“ von den Träumen und Ängsten, den Exzessen und der Melancholie einer zerstörten Generation. Sein fluider Film über eine Welt ohne Zukunft, die Kraft der Gemeinschaft und die schmale Grenze zwischen Leben und Tod wurde in der Woche der Kritik der Filmfestspiele in Venedig uraufgeführt und ist Gewinner der Goldenen Taube des DOK Leipzig. Eine poetische, zutiefst politische Geisterbeschwörung!