Lesung mit Kim de l’Horizon

»Blutbuch«

Die Lesung entfällt leider aus gesundheitlichen Gründen.

Mo 06.03.23 / 20:00

Einlass 19:00

Karlstorbahnhof Heidelberg, Zentrale

Abendkasse 18 €
Vorverkauf 17,50 €

Grusswort: Bürgermeisterin Stefanie Jansen (Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit) 

In Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

KIM DE L’HORIZON, geboren (nach Selbstauskunft der Figur Kim) 2666 auf Gethen. Vor ›Blutbuch‹ versuchte Kim mit Nachwuchspreisen attention zu erringen – u. a. mit dem Textstreich-Wettbewerb für ungeschriebene Lyrik und dem Damenprozessor. Heute hat Kim genug vom »ICH«, studiert Hexerei bei Starhawk und textet kollektiv im Magazin DELIRIUM.

»Auf welchen Blick fallen Sie zu oft herein? – Die Kunstfigur und Schriftsteller*in Kim de l’Horizon im Interview ohne Worte über Hexerei, zehn schwierige Jahre und das Leben auf einem anderen Planeten.«

(Zum Artikel im Süddeutsche Zeitung Magazin)

Blutbuch ist eine Lektüre, die an der Körperwahrnehmung und an den eigenen Gewissheiten rüttelt.

Ausgezeichnet 2022 mit dem Deutschen Buchpreis und dem Schweizer Buchpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung.

Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.

Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l’Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.

Für den Veranstaltungsbesuch gelten die Bestimmungen der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg. Die gültigen Regelungen sind von Inzidenzen abhängig. Deshalb empfehlen wir, vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle Informationsseite zu besuchen: www.karlstorbahnhof.de/covid-19