Podiumsdiskussion zu queeren Wohnkonzepten im Alter

Wird verschoben! Mit Rücksicht auf die Hauptzielgruppe dieser Präsenzveranstaltung, haben wir uns in Absprache mit den Podiumsteilnehmenden, dazu entschlossen, den Abend abzusagen und zum nächsten Festival im Mai 2022 nachzuholen.

Di 23.11.21 / 19:00

Einlass 18:00

Bestuhlt im Karlstorbahnhof, Saal

Eintritt frei

Laut dem AWO Bundesverband e.V. leben in Deutschland rund eine Million über 65-Jährige, die sich als Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTTIQ) identifizieren. So vielfältig und unterschiedlich diese Menschen und ihre Lebensgeschichten auch sind, was viele von ihnen verbindet, ist die gemeinsame Erfahrung von Ablehnung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Denunziation und teilweise auch von Gewalt und Strafverfolgung aufgrund ihrer sexuellen Lebensweisen oder geschlechtlichen Identitäten. Im Alter sind queere Menschen aus dieser Generation aufgrund geringerer familiärer Unterstützung bzw. höherer Kinderlosigkeit stärker auf professionelle Einrichtungen der Altenhilfe angewiesen. Gleichzeitig ziehen sie sich nach allgemeiner Einschätzung aus Wissenschaft und Praxis z.B. in Pflegeheimen zunehmend zurück oder bleiben gar als queere Menschen unsichtbar, da die eigene Identität aus Angst vor erneuter Zurückweisung nicht selten verborgen gehalten wird. Bedürfnisse und Raumansprüche vieler diskriminierter Gruppen werden weitgehend ignoriert. Dies mag auch daran liegen, dass zu Raumansprüchen und Wohnbedürfnissen insbesondere sexueller und geschlechtlicher Minderheiten aufgrund mangelnder bisheriger wissenschaftlicher Auseinandersetzung wenig bekannt ist.

Wer kümmert sich denn um die queeren Alten? Geht es Im Alter zurück «into the closet»? Wird auf queere Menschen in der Pflegeausbildung eingegangen? Müssen Wohnungen für queere Menschen anders geplant werden als für konservative Familenformen? Können queere Wohnkonzepte die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten weiter fördern? Wie lässt sich sexuelle und kulturelle Vielfalt gemeinschaftlich bis ins hohe Alter leben?

Das Podium soll in Heidelberg einen ersten Austausch zum Thema queere Wohnkonzepte im Alter ermöglichen. Einen Einblick bieten in bestehende Wohnprojekte, zur Artikulation von Bedürfnissen anregen und Interesse für Projekte in der Zukunft wecken.

 

Auf dem Podium:

Gośka Soluch
Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, Dozent*in für Diversität und geschlechtersensible Bildung, Berlin

Joachim Schulte
Queer im Quartier e.V., Mainz

Dennis Ewert
Freier Architekt, Mannheim

Derek Cofie-Nunoo
Diplom-Gerontologe, Akademie für Gesundheitsberufe, Heidelberg

Panajotis Neuert
Pflege im Quadrat, Mannheim

 

Moderation:

Ina Rosenthal
Autorin, Management der Hildegard Lagrenne Stiftung, Berlin

Für den Veranstaltungsbesuch gelten die Bestimmungen der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg. Die gültigen Regelungen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Deshalb bitte vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle Informationsseite besuchen: www.karlstorbahnhof.de/covid-19